AT&T baut 39 von 370 Jobs in Deutschland ab

Veröffentlicht am 13.10.2009 in Arbeitsgemeinschaften

Artikel der KREISZEITUNG Böblinger Bote vom 13.10.2009

AT&T baut 39 von 370 Jobs in Deutschland ab

BÖBLINGEN. Ganz wohl war den 118 Mitarbeitern aus dem Netzwerkbereich der IBM nicht, als sie zum 1. Juli 2008 geschlossen zu AT&T wechselten. Nun haben sie den Eindruck, dass ihnen unter dem Projektnamen Bluesky das Blaue vom Himmel herunter versprochen worden war. Denn nach einem starken Jahr sollen 32 von ihnen den Laufpass erhalten. Insgesamt will AT&T in Deutschland von derzeit rund 370 Jobs 39 abbauen. Die Beschäftigungsgarantie war nach einem Jahr ausgelaufen. Doch mit dem Übergang schloss IBM mit AT&T einen Fünfjahresvertrag ab. Den neuen Mitarbeitern wurde versichert, dass es für sie genügend Arbeit gebe.

Am 23. September wurde den Mitarbeitern aber deutlich gemacht, dass es damit nicht weit her ist.

Geschäftsführer Patrick Schmitt-Heinrich teilte verklausuliert mit, dass "im Bestreben nach verbesserter Kostenstruktur und optimierten Arbeitsabläufen einige Funktionen innerhalb AT&T Restrukturierungsprojekte gestartet" haben. Diese hätten auch Auswirkungen auf die Arbeitsplatzsituation in EMEA und auch Deutschland". Zahlen wurden keine genannt, Zeithorizonte auch nicht. Wo notwendig seien aber Betriebsratsgremien involviert. Doch am selben Tag erhalten einige Abteilungen Klarheit. Die Jobs sollen zum Teil nach Brünn verlagert werden oder an Fremdfirmen vergeben werden. Seit Mai sind bereits die Planungen für die Umstrukturierung gelaufen - doch von Personalabbau war nie die Rede gewesen, erinnert sich ein Betroffener. Tatsächlich habe man bei der Übernahme der IBM-Mitarbeiter diesen erzählt, sie müssten keine Angst um ihre Jobs haben, wird aus Betriebsratskreisen bestätigt. Es gebe viel Folgegeschäft, und die Netzwerkspezialisten könnten woanders eingesetzt werden.

Abfindungen angeboten

Doch sei es auch ein offenes Geheimnis, dass ein Bereich wie die Netzwerke verkauft würden, weil der Erwerber die Arbeit günstiger erledigen könne. Und Kosten ließen sich eben am ehesten beim Personal sparen. Dennoch fühlt sich der Betriebsrat hinters Licht geführt. Denn Tatsache ist, dass 32 der 39 wegfallenden Jobs auf die Ex-IBMer entfallen. Denen werden jetzt Aufhebungsverträge
angeboten. Neben einer Abfindung sieht das Angebot zudem Outplacement-Maßnahmen vor sowie im Bedarfsfall der Eintritt in eine Transfergesellschaft. "Die sollen nicht auf der Straße stehen", betont der Betriebsrat. Altersteilzeit sei zwar nicht vorgesehen, aber "ab Mitte 50 rechnet sich das", heißt es im Betriebsrat mit Blick auf die IBM-Renten der ehemaligen Mitarbeiter von Big Blue.

Für die aber ist die ganze Entwicklung "ein Beispiel, wie IBM Personal abbaut: erst wird der Bereich verkauft und die neue Firma baut die Leute dann ab", wie es ein Mitarbeiter formuliert.

 

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