"Automobile Zukunft"

Veröffentlicht am 26.03.2009 in Arbeitsgemeinschaften

IG Metall fordert Einrichtung eines Branchenrats "Automobile Zukunft"

Berlin - Die IG Metall hat die Einrichtung eines Branchenrates "Automobile Zukunft" für die deutsche Automobilindustrie gefordert. In dem Gremium sollen Gewerkschaften und Industrieverbände zusammenarbeiten und Vorschläge zur Bewältigung des Strukturwandels erarbeiten. "Wir wollen nicht nur auf Krisen reagieren, sondern vorausschauend Entwicklungswege gestalten", sagte der Erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, bei der Eröffnung der Automobil- und Zuliefererkonferenz von IG Metall und Hans Böckler Stiftung am Mittwoch in Berlin. "Ich fordere deshalb die Bundesregierung auf, zusammen mit den Gewerkschaften, den Industrieverbänden und den Unternehmen Zukunftsszenarien für die Branche zu erarbeiten."

Nach Auffassung Hubers befinde sich die Automobilindustrie in einer tiefen Strukturkrise. Weltweite Überkapazitäten und das Erfordernis, neue und andere Autos zu bauen, belasteten die Automobilindustrie. Huber plädierte dafür, die Bewältigung der Krise nicht allein den Märkten zu überlassen. "Wer dies tut, der wird mit massiven Wohlstandsverlusten, Massenarbeitslosigkeit und einer lang andauernden Depression bestraft", warnte Huber. Die Überwindung der Krise erfordere entschlossenes Handeln der Politik, die bereit sein müsse, Strukturen grundlegend zu verändern. "Wir müssen gemeinsam den Strukturwandel aktiv im Sinne der Menschen gestalten. Das ist die Aufgabe", sagte Huber.

Wer behaupte, dass die Automobilindustrie in Deutschland nicht "systemisch" sei, der handele verantwortungslos. Die industrielle Struktur in Deutschland müsse erhalten bleiben. Eine Bereinigung über die Märkte führe zu nicht akzeptablen sozialen Verwerfungen und unkalkulierbaren Kosten. Es sei die Pflicht der Politik, alle Instrumente zur Sicherung der Automobil-industrie, wie Kredite, Bürgschaften und auch Beteiligungen, einzusetzen, forderte der Gewerkschaftsvorsitzende. Das bedeute jedoch nicht, Unternehmen aus ihrer Verantwortung zu entlassen. Sie müssten ebenso daran mitarbeiten, die Industrie zukunftsfähig aufzustellen. Kritik übte Huber an der bisherigen Produktstrategie der Automobilhersteller. "Gerade die ökologischen Herausforderungen, ja Notwendigkeiten, müssen wir stärker in den Vordergrund rücken", betonte der Gewerkschafter. Dies hätten die Unternehmen in den letzten Jahren zu häufig versäumt, auch getrieben durch die Nachfrage nach großen Fahrzeugen. "Und ich sage deutlich, dieses Versäumnis ist mit verantwortlich für die Absatzkrise."

 

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