GroKo oder NoGroKo

Veröffentlicht am 27.01.2018 in Pressemitteilungen

Rund 80 Mitglieder des Kreisverbandes waren in Herrenberg vor Ort

Was am Wochenende im Großen in Bonn stattfand, findet in diesen Tagen auf allen Organisationsebene der SPD statt. So kamen am vergangenen Donnerstagabend rund 80 Mitglieder auf Einladung des SPD Kreisverbandes Böblingen ins Schulzentrum Längenholz nach Herrenberg, um über das Sondierungspapier und den Beschluss des Bundesparteitags zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen zu debattieren.

Die Kreisvorsitzende Jasmina Hostert, die als Bundesdelegierte am Sonntag in Bonn gegen die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen gestimmt hatte, begründete ihre Entscheidung, die keine einfache war: „Die Ergebnisse der Sondierungen drücken keine glaubwürdige sozial-demokratische Politik aus. Nur aus Angst vor Neuwahlen ein erneutes Bündnis mit der Union einzugehen und die Glaubwürdigkeit der SPD aufs Spiel zu setzen, haben mir am Sonntag nicht ausgereicht, um dem Leitantrag zu folgen.“

Die Positionierung gegen eine große Koalition vertreten vor allem die Jungsozialisten. Der Kreisvorsitzende Jan Hambach betonte, dass die SPD jetzt Haltung zeigen müsse und eine klare Abgrenzung zwischen den Parteien lebenswichtig für unser demokratisches System ist. Man sollte nicht glauben, dass der Widerstand nur von den Jusossozialisten ausgeht. Ebenso äußerten sich zahlreiche ältere Mitglieder sichtlich unzufrieden über die erzielten Ergebnisse in den Sondierungen.
Unter den Rednern waren aber auch viele Unentschlossene, die zwar nicht zufrieden mit den Ergebnissen des Sondierungspapieres sind, aber Hoffnung haben, dass die SPD in den Koalitionsverhandlungen noch was rausholen kann.
Es gab aber auch Genossen die auf die Erfolge in den Sondierungen hinwiesen und die eine erneute große Koalition befürworten. Nur müsse man die Erfolge der SPD der besser herausarbeiten, dass der Wähler die Unterschiede zwischen SPD und Union wieder wahrnimmt.

Nach drei Stunden intensiver Debatte ergriff zum Ende nochmals Jasmina Hostert das das Mikrofon. Sie spüre die Skepsis der Mitglieder und bedankte sich für den Austausch. Sie wies zum Ende darauf hin, dass die öffentliche Debatte der Partei gut tue, was man auch an den zahlreichen Neueintritten im Kreis bemerke. Inzwischen ist der Kreisverband auf über 1100 Mitglieder angewachsen. Fünf Neumitgleider waren sogar schon vor Ort mit dabei. Mit den Worten: „Ob GroKo oder noGroKo, ich hoffe, ihr bleibt der Partei noch lange erhalten.“ beendete Sie die Veranstaltung.

An diesem Abend hat man eine lebendige Debatte mit guten Argumenten von beiden Seiten erlebt. Es ist vorstellbar, dass der ein oder andere nochmal seine Meinung geändert hat. Eine gespaltene Partei hat man an diesem Abend nicht erlebt. Die Diskussion verlief stets respektvoll und man merkte, dass die Mitglieder trotz unterschiedlicher Meinung in der Sache an einem Strang ziehen und eine Erneuerung der Partei wollen. Es wurde sich darauf verständigt, nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen nochmals zusammenzukommen und die Lage neu zu bewerten.

 

 

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